Medizin-ABC


Der folgende Glossar soll Ihnen helfen, sich im Dschungel der medizinischen Fachbegriffe besser zurechtzufinden.


Anamnese: Im Rahmen des Anamnesegesprächs wird die Vorgeschichte des Patienten in Bezug auf aktuelle und vorangegangene Beschwerden erhoben. Erfragt und berücksichtigt werden dabei körperliche, seelische und soziale Aspekte. Verschiedene Einzelinformationen erlauben in der Regel Rückschlüsse auf Risikofaktoren und kausale Zusammenhänge. Die Anamnese leitet die medizinische Untersuchung ein.

Ziel des Anamnesegesprächs:  Die größtmögliche Einschränkung der in Frage kommenden Differentialdiagnosen. Um die endgültige Diagnose stellen zu können, sind meist weiterführende Untersuchungen notwendig.

 

Carotissonographie: Beim Ultraschall der Halsschlagader wird geprüft, ob sich Verkalkungen in den Blutgefäßen gebildet haben und dadurch Verengungen entstanden sind. Ursachen für Verkalkungen können z. B. Nikotin, Übergewicht, Bluthochdruck oder ein zu hoher Cholesterinspiegel sein.

 

CED: Chronisch entzündliche Darmerkrankungen sind wiederkehrende Entzündungen des Darms; die beiden häufigsten Erkrankungen sind „Colitis ulcerosa“ (Erkrankung der Schleimhaut des Dickdarms) und „Morbus Crohn“ (Erkrankung des Endabschnitts des Dünndarms; kann aber auch alle Bereiche des Verdauungstrakts befallen).

 

Eisenmangelcheck: Durch Bestimmung spezieller Blutwerte und mittels gastroenterologischer Abklärung kann Eisenmangel und vor allem seine Ursache erkannt und danach gezielt behandelt werden. Eisenmangel ist besonders bei Frauen recht häufig und führt oft zu unangenehmen und chronischen Erschöpfungszuständen. Eisen-Infusionen bieten hier eine schnelle Abhilfe.

 

Endoskopie: Bei dieser Untersuchung lässt sich das Innere von Hohlorganen (wie Magen oder Darm) durch Fiberglasoptik darstellen und gegebenenfalls können sofort minimal-invasive Eingriffe vorgenommen werden.

 

ERCP: Unter „Endoskopisch retrograder Cholangio-Pankreatikografie“ versteht man eine Röntgenuntersuchung  der Gallengänge (cholangio), der Gallenblase und des Bauchspeichel-Drüsengang-Systems (pankreatiko). Bei dieser Untersuchung können mithilfe eines Röntgenkontrastmittels und eines Spezialendoskops eventuelle Veränderungen der Gallenwege und Bauchspeicheldrüsengänge festgestellt werden.

 

Ergometrie: Mittels dieser Leistungsdiagnostik werden unter Fahrradbelastung eventuelle Durchblutungsstörungen des Herzmuskels und Herzrhythmusstörungen ebenso wie das Blutdruckverhalten untersucht.

 

Helicobacter-Eradikation: Der Helicobacter ist ein Keim, der auf den Schleimhautzellen des Magens lebt; er kann dort zu Gastritis, Magen- oder Zwölffingerdarmgeschwüren führen. Eine Helicobacter-Eradikation ist die vollständige Eliminierung dieses Krankheitserregers.

 

Herzecho: Die Echokardiografie ist eine Ultraschalluntersuchung  des Herzens. Sie stellt eine Routineuntersuchung  bei der Diagnose von Herzerkrankungen (z.B. Rhythmusstörungen,  Blutgerinnsel, Herzklappen- und Herzmuskelveränderungen) dar.

 

Internistische Untersuchung: Unter einer internistischen Untersuchung des Körpers versteht man das Anschauen (Inspektion), Abtasten (Palpation) und Abhören (Auskultation). Sie bildet gemeinsam mit der Anamnese (Vorgeschichte des Patienten) die Grundlage jeder Diagnose.

 

Koloskopie: Die Darmspiegelung ist die Untersuchung des Dickdarms und meist auch der letzten Zentimeter des Dünndarms mit einem flexiblen Schlauch mit eingebauter Optik. Die Untersuchung dient der Vorsorge und Kontrolle und wird z.B. bei Verdacht auf entzündliche Erkrankungen, Polypenbildung oder Krebserkrankungen durchgeführt.

 

Lactose-und  Fructose-Intoleranztest: Mittels eines speziellen Atemtests (H2) und der Probegabe von Milch- und/oder Fruchtzucker wird überprüft, ob eine solche Intoleranz vorliegt. Der Test ist völlig harmlos, erfordert aber ca 2 Stunden Zeitaufwand pro Substanz (Fructose, Lactose, Sorbit). Wir testen auch die bakterielle Überwucherung des Darms!

 

Lungenfunktion/Spirometrie: Damit werden Erkrankungen des Lungengewebes, wie das Emphysem (Lungenüberblähung), oder Erkrankungen der Bronchien (bei Rauchern oder Asthmatikern) untersucht.

 

Oberbauchsonographie: Durch den Ultraschall des Oberbauches werden Leber, Bauchspeicheldrüse,  Milz und Nieren untersucht und dient zur Abklärung von Oberbauchbeschwerden.Weiters ist sie zur Diagnose eventuell vorhandenener Gallensteine, Bauchspeicheldrüsenentzündungen und Lebererkrankungen notwendig.

 

OP-Freigabe: Vor einer Operation gilt es, eventuelle Risiken für den Organismus vorab zu klären. Die dafür notwendige internistische Untersuchung wird als OP-Freigabe bezeichnet. Blutbefunde und Lungenröntgen sollten nicht älter als 2 Wochen sein und zur Untersuchung beim Internisten mitgebracht werden. Auch sonstige relevante Vorbefunde aus früheren Krankenhausaufenthalten tragen zur besseren Beurteilung der Gesamtverfassung des Patienten im Vorfeld bei.

Checkliste:

• Termin bereits 10 bis 14 Tage vor dem geplanten OP- Termin mit dem Internisten vereinbaren.

• Liste der geforderten Untersuchungen und Blutwerte (die idealerweise vor der internistischen Untersuchung bereits durchgeführt werden sollten) wie z.B. Blutbefunde und Lungenröntgen nicht vergessen.

 

Polypen: Sind (zunächst) gutartige Geschwülste an der Darmschleimhaut.

 

Reizdarm: Das Colon irritabile (Reizdarm-Syndrom)  ist eine Funktionsstörung des Verdauungstrakts. Chronische Beschwerden wie Bauchschmerzen und Stuhlunregelmäßigkeiten (Wechsel von Durchfall und Verstopfung) treten typischerweise auf, ohne dass krankhafte Organveränderungen  nachweisbar sind. Das Reizdarm-Syndrom kommt bei Frauen doppelt so oft wie bei Männern vor. Seelische Belastung (Stress, Depression) und falsche Ernährung sind häufig Ursachen für die Entstehung der Krankheit.

 

Ruhe-EKG: Das Elektrokardiogramm (EKG) zeichnet die elektrische Spannungskurve des Herzens auf. Damit werden Veränderungen des Herzmuskels bis hin zum Herzinfarkt sowie Herzrhythmusstörungen und Entzündungen des Herzmuskels diagnostiziert. Das Ruhe-EKG wird im Liegen angefertigt und hat als kardiologische Basisuntersuchung große Aussagekraft.

 

Schilddrüse: Die wohl bekannteste Hormondrüse ist wie ein H geformt und liegt vor der Luftröhre. Die jodhaltigen Schilddrüsenhormone spielen eine wichtige Rolle beim menschlichen Energiestoffwechsel und beeinflussen maßgeblich das Zellwachstum. Häufigste Erkrankungen der Schilddrüse sind eine Über- bzw. eine Unterfunktion.

 

Struma: Der Kropf ist eine Erkrankung der Schilddrüse und geht mit einer sichtbaren, tastbaren oder messbaren Vergrößerung der Schilddrüse einher, die oft mit einer  Über- oder eine Unterfunktion der Schilddrüse zusammenhängt.